Warnemünde, 8.7.15. Die Sieger der zweiten German Open stehen fest. Nach nur einer weiteren noch möglichen Wettfahrt unter Schwachwindbedingungen um die 6 Knoten am Dienstagmittag verteidigte die Greifswalder Crew um Steuerfrau Anne Krüger gemeinsam mit Mathias Busch und Tom Bollmann ihre am Vortag errungene Führung. Gesamtzweite wurden Thomas Jungblut und Christian Filseth. Den dritten Platz belegten Wolfgang Gutacker und Klaus Peter Karnstedt. Glückwunsch allen drei Crews!
Segeltrimm und Bootshandling waren wieder komplett anders als am Vortag, an dem die Crews – wenn sie was erreichen wollten – erst mal bei über 20 Knoten ins Ziel kommen mussten. Dabei gab es Segelrisse, zwei Ruderbrüche, Masten kurzzeitig mal flach auf dem Wasser, ein Steuermann im Wasser (auch nur kurz) und gleichzeitig ungeheuer zufriedene und begeisterte Crewgesichter danach im Yachthafen Hohe Düne. Das war Champagnersegeln. Und die Seascape 18 bewies erneut, wie seetüchtig sie wirklich ist.
Diese German Open hatte es in sich. Sie war geprägt von den Wetterextremen: Zunächst große Hitze, umlaufende Schwachwinde und eine deswegen abgebrochene Wettfahrt ohne Wertung am Sonntag, dann drei Wettfahrten unter sonnigen Hammerbedingungen mit über 20 Knoten und in Böen deutlich mehr am Montag und zu guter Letzt wieder windschwache Wärme am Dienstag.
Die Wettfahrtleitung unter Frank „Pio“ Piotrowski hatte es wahrlich nicht einfach, einen fairen Kurs auszulegen. Die Winde drehten am letzten Wettfahrttag laufend, die Luvtonne mußte laufend verzogen werden, um ein reguläres Up-and-Down zu garantieren. Zur Verblüffung aller Seascaper standen die Windrotoren kurz hinter der Küste auf Südwestwind, während draußen auf dem Wasser die Seebrise versuchte dagegen anzukämpfen. Schließlich setze sich ein leichter Nordost auf der Seascaperbahn „Foxtrott“ durch. Aber mehr als eine Wettfahrt war dann nicht mehr drin.
Seascape 18 Ergebnisliste German Open als pdf-Download
Die German Open im Rahmen der Warnemünder Woche war erneut ein Klasseevent. Sonne satt, guter Sport, Liegeplätze mitten im Yachthafen Hohe Düne, kurze Wege zur Regattabahn „Foxtrott“ und beste freundschaftliche Stimmung unter den angereisten Crews.
Und Wind gab es auch reichlich an einem Tag. Warnemünde selber mit seiner maritimen Atmosphäre ist allein schon die Anreise wert. Das Wettfahrtbüro unter der Leitung von Antje Missing ist herzlich und professionell. Die Segler spüren einfach, dass sie hier willkommen sind.
Das freute auch die zeitgleich mit den Seascapern segelnden Crews der Segelbundesliga. Einen guten Eindruck von den Segelbedingungen am Montag und vom Revier vor Warnemünde liefert der Videostream der Bundesliga (auf Abspielzeit bei 1:53 h klicken):
Die Seascaper konnten am Montag genauso wenig filmen wie die Crews der Segelbundesliga im Video oben. Sie alle waren zu sehr mit Fallen und Schoten beschäftigt und haben als Folgewirkung Muskelkater. Aber was für ein gutes Gefühl „the day after“!