Alle Beiträge von Thomas Hummels

SeascapeCup Gardasee: Racing vom Feinsten – Longdistance, Up-and-down, Speedrun

Malcesine, Oktober 2015. Racing vom Feinsten war angesagt zum dreitägigen europäischen Saisonabschluss auf dem Gardasee. 20 Boote aus acht Nationen waren am Start (Deutschland 6, Slowenien 7, Italien 1, England 1, Holland 1, Tschechien 2, Österreich 1, Schweiz 1). Der „SeascapeCup“ war nach einer eher windschwachen Trainingswoche vorher für alle Crews der erhoffte Saisonhöhepunkt: Fünf Up-and-Downs wurden am Freitag und Sonntag gesegelt und am Samstag zwei wirklich lange Long-Distance-Navigational-Races über insgesamt mehr als 40 NM und sieben Stunden anstrengende Wasserzeit auf dem sonnigen Gardasee.DSC_2444Der Gardasee zeigte sich den teils weit angereisten Crews (England!) von seiner besten Windseite: am Freitag moderat um 10 bis 14 kts, am Samstag bei den langen Races erst mit 20 kt und in Böen deutlich mehr bis zur Flaute zwei Stunden später. Sehr tricky, sehr interessant. Und zum Abschluss am Sonntag noch mal um die 10-12 kts.
Alle Crews waren Samstagabend körperlich platt, aber mental happy. Dass die neuen Formate zu häufigen Führungswechseln an den weit auseinander liegenden Tonnen führten, zeigt, dass sich auch die europäischen Spitzencrews insbesondere an das neue Langstreckenformat gewöhnen müssen, wo man oft die nächste Navigationstonne nicht sehen konnte. Leicht landet man dann mal auf der taktisch falschen Seeseite.

3,5 Stunden Racetime für die lange Wettfahrt bei der nachmittäglichen Ora. Dabei ging es 4,5 mal quer über den See zu Wendetonnen, die jeweils vorher nicht zu sehen waren, deren GPS-Koordinaten aber bekannt waren.

3,5 Stunden Racetime für die lange Wettfahrt bei nachmittäglicher Ora. Dabei ging es 4,5 mal quer über den See zu Wendetonnen, die jeweils vorher nicht zu sehen waren, deren GPS-Koordinaten aber bekannt waren.

Ein „Special“ wurde noch in die Gesamtwertung eingeführt, das bei den ganz schnellen Booten regelrechte Begeisterung auslöste: Ein Speedrun über 500 m musste absolviert werden. Dabei war es egal, wann die Crews das während der drei Wettbewerbstage machten. Es lohnte sich also durchaus, am Samstag mal auf einem Schenkel etwas höher zu laufen, um mit optimalem raumen Wind und viel Druck eine lange Strecke unter Gennaker „hinzuknallen“, die dann vom mitlaufenden GPS aufgezeichnet wurde.
Dabei machen das heutzutage Smartphones mit ihren hervorragenden GPS teilweise besser und mit höherer Datenrate als die älteren marinisierten GPS. Abends wurden die Daten dann problemlos direkt aus der AufzeichnungsApp an Andraz Mihelin gesandt, der diese dann mit seiner Software auf die schnellsten 500 m automatisch auswertete. Bemerkenswert ist dann, wie sehr die Spitzengeschwindigkeiten, die man unterwegs beim Segeln abliest von den Durchschnittsgeschwindigkeiten über 500 m abweichen. Robert Vyšata las unterwegs auch mal 18 kt Spitze ab und landete im Durchschnitt über 500 m mit seiner Dreimanncrew bei 12,4 kt, Thomas Hummels und Martin Breyer als Zwei-Mann-Crew bei 12,1 kt und einer aufgezeichneten GPS-Spitzengeschwindigkeit von 18,51 kt. Diese beiden Crews belegten beim Speedrun auch die ersten beiden Plätze, hatten es aber im Gegensatz zu den hinten platzierten auch bewusst darauf angelegt.

Die schnellsten beim Speedrun über 500 m: CZE146 mit Robert Vyšata, Ondrej Bobek, Teja Plešec

Die schnellsten beim Speedrun über 500 m: CZE146 mit Robert Vyšata, Ondrej Bobek, Teja Plešec – auch im unteren Video mit ihrer „bohemia apple“

Aber ganz unabhängig von den Werten auf dem Gardasee: Das breite Grinsen der Crews und der Spass an der Maximierung und Beibehalten hoher Speed unter Gennaker zeigt, wie diese Speedrundisziplin dem gleitfähigen Sportboot Seascape 18 gerecht wird.
Der Vorstand der Deutschen Klassenvereinigung hat deshalb beschlossen, für 2016 den „Seascape 18 Speedchampion“ neu in den Sportkalender als dezentralen Wettbewerb aufzunehmen. Alle Einzelheiten dazu demnächst auf dieser Website.
Das Podium am Gardasee besetzten als Siegercrew wie schon in den Vorjahren der slowenische Matchracer Dejan Presen, Deni Szilagyi, Miha Truden, zweiter wurde Robert Vyšata und seine tschechische Crew Ondrej Bobek, Teja Plešec und als Drittplazierte die beiden Italiener Frederico und Antonio Montagner.
Die deutschen Crews landeten auf den Plätzen 5, 8, 9, 11, 18 und 20. Sie waren aus Heiligenhafen, Potsdam, Bremen, vom Walchensee, Köln und Oldenburg angereist und bereuten keinen einzigen Anreisekilometer. Zwei weitere Deutsche (Philine Peschke und Silverrudderfinisher Peter Harms) verstärkten eine schweizer und slowenische Crew. Das ist internationale Seascapefreundschaft.

GER 310 mit Robert Brokopp und Tim Femerling, hier ausnahmsweise kopflos

GER 310 mit Robert Brokopp und Tim Femerling, hier ausnahmsweise kopflos

GER 160 - mit Justus Heimann und Bardo Krebber

GER 160 – mit Justus Heimann und Bardo Krebber

GER 159 - mit Thomas Jungblut und Christian Filseth

GER 159 – mit Thomas Jungblut und Christian Filseth

GER 177 - mit Thomas Hummels und Martin Breyer

GER 177 – mit Thomas Hummels und Martin Breyer

AUT 105 mit Gerhard und Anna Zauner

AUT 105 mit Gerhard und Anna Zauner

GER 120 - Jochen und Ben Tyko Denkena, der auch der jüngste Regattateilnehmer war

GER 120 – Jochen und Ben Tyko Denkena, der auch der jüngste Regattateilnehmer war

GER 100 - fish´n chicks - mit Friederike Morhard, Christiane Schüle, Angela Herchenbach

GER 100 – fish´n chicks – mit Friederike Morhard, Christiane Schüle, Angela Herchenbach

Die deutsche Frauencrew auf "fish ´n chicks"

Die deutsche Frauencrew auf „fish ´n chicks“

Bei diesem großartigen sportlichen und kameradschaftlichen Event verwunderte es die Crews nur, dass aus dem Nachbarland Österreich nur eine Crew vom Attersee angereist war. Ob der kurze Sprung über den Brenner zu kurz für die reiselustigen Segler aus dem Alpenland war?

Das Gesamtranking des SeascapeCups:

# Boatname Sail Nr. Skipper Crew R1 R2 R3 R4 R5 R6 R7 R8 SC Total
1 BLUE SARDINA II SLO 080 Dejan Presen Deni Szilagyi, Miha Truden 3 1 7 2 1 1 3 3 14
2 KAROLINA CZE 146 Robert Vyšata Ondrej Bobek, Teja Plešec 10 2 3 4 8 8 2 1 25
3 FRUSCIO ITA 116 Federico Montagner Antonio Montagner 2 6 1 5 2 5 4 5 26
4 CORNA SLO 106 Marjan Gorec Tamara Furlan 5 5 6 1 16 4 5 4 29
5 GERMAN SEASCAPE GER 310 Robert Brokopp Tim Femerling 6 4 4 10 3 7 1 14 41
6 SEASCAPE HOLLAND NED 274 Nikki Schuttrups Toon van Liebergen, Robert-Jan Kentgens 17 3 8 6 4 2 10 7 43
7 LENČINA SLO 128 Jure Jerman Alenka Jerman, Urban Jerman 1 9 14 3 9 9 13 8 54
8 GLEITZEIT GER 160 Justus Heimann Bardo Krebber 21 8 2 8 11 3 6 21 57
9 CUBITO GER 159 Thomas Jungblut Christian Filseth 11 7 5 21 6 6 9 11 61
10 JEBA SAILING TEAM SLO 214 Luka Baebler Maja Jeromel 14 12 13 7 5 10 7 6 64
11 NIXE GER 177 Thomas Hummels Martin Breyer 9 15 15 9 13 16 11 2 72
12 THE DARK SIDE GBR 263 Patrick Hutchings Sam Spencer 13 11 12 13 7 11 8 21 82
13 GUATHAUMAS AUT 105 Gerhard Zauner Anna Zauner 18 10 11 14 10 15 14 10 90
14 ZESSA CZE 266 Jiri Zelinka Alena Zelinkova, Josef Rynda 4 18 18 19 14 14 17 9 99
15 BULLITT SLO 008 Miha Bajič Marko Krebelj, Barbara Sodin 21 13 17 11 12 13 15 21 104
16 GEKO SLO 127 Matjaž Klarič Jure Balentin, Boris Semprimoznik 8 17 10 15 17 12 12 21 106
17 VOLARE SUI 286 Philine Peschke Nicolà Bezzola, Boris Spycher 7 14 16 18 18 17 16 13 115
18 LOPPT GER 120 Ben Tyko Denkena Jochen Denkena 15 16 9 16 15 21 21 12 115
19 MISSY SLO 109 Erik Šimenc Peter Harms 19 21 21 12 19 18 18 21 138
20 FISH ‘N’ CHICKS GER 100 Angela Herchenbach Christiane Schüle, Friedericke Morhard 12 19 21 21 20 19 19 15 139
R4, R5, SC = Double Points
R4 , R5 = Saturday Navigational Races
SC = Speed Challenge

 

Ohne sie geht gar nichts: die unverzichtbaren Frauen und Männer der Wettbewerbsleitung, Tonnenleger (Wim und Tim), Auswertung (Andraz), Catering und Office im Stickl-Sportcamp in Malcesine, Medienberichte (Marina)

Ohne sie geht gar nichts: die unverzichtbaren Frauen und Männer der Wettbewerbsleitung, Tonnenleger (Wim und Tim), Auswertung (Andraz), Catering und Office im Stickl-Sportcamp (Brigitte und Heinz), Medienberichte (Marina)

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Start

vlnr: Andraz Mihelin, Heinz Stickl und die Gesamtsiegercrew Dejan Presen, Miha Truden, Deni Szilagyi

vlnr: Andraz Mihelin, Heinz Stickl und die Gesamtsiegercrew Dejan Presen, Miha Truden, Deni Szilagyi

SeascapeCup auf dem Gardasee: 9.-11. Oktober

Gardasee, 4.9.15. Die letzte große Sportwoche in 2015 findet auf dem Gardasee statt. Vom 9. bis 11. Oktober steigt dort der erstmalig stattfindende SeascapeCup. Die Werft in Slowenien veranstaltet zusammen mit dem Stickl SportCamp den Cup und hat für die Regatta ein Meldelimit bei 20 Booten gesetzt. Also heißt es für die deutschen Boote jetzt gleich hier zu melden, damit alle einen Startplatz haben. Am 4. September waren schon 15 Crews (davon 6 deutsche) bekannt, die kommen wollten!

Der SeascapeCup auf dem Gardasee steht mit einem Ranglistenfaktor von 1,2 sportlich nach der German Open an höchster Stelle in der deutschen Wertung.
Die Philosophie dieses Seascape signature events ist ein bisschen anders als bei herkömmlichen Regatten: „Seascape Cup relates to Seascapers of all ages and sailing levels. Being a Seascape signature event, the main goal is presenting Seascape18 as a boat of people, boat for cruising, day sailing, relaxing time, competing – Seascape represents all of you. Therefore the idea behind this event is creating fun environment for all sailors, no matter what your sailing preferences are.
This means that Seascape Cup will be everything but a traditional regatta – in stead of up and down courses, we will try out different and more fun formats like navigation’s and speed records. This way you will be able to try out and find the kind of sailing most interesting you!“, so die Werft zur Idee.

Alt Text

Gardasee

Vor der Regatta findet im Stickl SportCamp noch eine 4tägige Trainingswoche statt, wo sowohl Neueinsteiger ins Regattasegeln ihre leistungsadäquate Gruppe finden wie auch die erfahrenen Regattasegler ihre Kenntnisse in ihrer Leistungsgruppe weiter verbessern sollen. Die Trainingswoche ist optional angesetzt.
Heinz Stickl, der sein Programm schon auf der Jahrestagung der Seascaper im Januar auf der boot Düsseldorf vorgestellt hat, weist darauf hin, dass er ab sofort die Meldungen für die Trainings braucht, um die Leistungsgruppen planen zu können.

Wichtig, es gibt zwei unterschiedliche Meldeadressaten: Meldung für die Regatta bitte hier.
Meldung für die Trainingswoche im Stickl SportCamp bitte hier.
Das Programm der finalen Regattatage.

Segelreporter berichtet über Müritzcruising

Hamburg, 2.9.15. segelreporter.com berichtet heute über die Müritzwoche der Seascape-Klassenvereinigung. Die Müritz erwies sich als größtes deutsches Binnengewässer perfekt geeignet für die Seascape. 31 Segler aus ganz Deutschland waren in Sommerlaune dabei. Hier geht es zum Bericht des segelreporter.

Screenshot segelreporter

segelreporter.com am 2.9.15

Müritz-Flottenparade

Müritz-Flottenparade

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„… und sie bewegt sich doch!“

Aufmarsch der Gerechten, die das gute Wetter verdient hatten?

Aufmarsch der Gerechten, die das gute Wetter verdient hatten?

30 Segler auf der Müritz: Augusthitze, 11 Boote und easy-sailing

Ein Bericht von „Rascal“, dem Neuen, und seiner Crew Barry Davies, Alex Seiß und Annika Danielczyk
GER 292

August 2015, Müritz. Das Seascapen hat uns bereits vor 2 Jahren erfasst, als wir mit Jochen eine Tour durchs norddeutsche Wattenmeer unternommen haben. Dieses Jahr war es endlich soweit: Wir sind in die Seascape KV eingetreten und im Mai haben wir endlich unser Boot „Rascal“ in Slowenien abholen können.

Mit wenig bis gar keiner Erfahrung auf der Seascape sind wir mit gemischten Gefühlen an die Mecklenburger Seenplatte gefahren. Einerseits hatten wir bisher nur positives über die Seascaper gehört und gelesen und auch der Kontakt nach Slowenien war immer positiv, aber wie würden wir Neulinge von den Profis empfangen werden …?

Das sind wir mit Rascal - unserer neuen Seascape 18

Das sind wir mit „Rascal“ – unserer neuen Seascape 18

Bereits am Dienstag, vor dem offiziellen Beginn der Müritz RAID, sind wir angereist. Thomas Z. und Heinz Christian mit ihren Familien waren bereits vor Ort. Ganz „zufällig“ haben wir uns am Abend getroffen. Sofort wurde unser Slippen und Aufriggen organisiert. Schon hier konnten wir viele Tipps erhalten.

Schon vor dem vorgesehen Anreisetag lag eine Vorhut von vier Seascapes im Wasser!

Nur das Wetter war noch nicht angekommen: 15 Grad, Regen.

TAG 1, Samstag 01.08.2015
Wetter: 25 Grad, blauer Himmel und Sonne

Unsere Paten-„Jugendliche“ Annika kam an Bord. Während nach und nach die restlichen Seascapes mit ihren Crews anreisten, waren wir mit Heinz-Christian auf dem Wasser zum Gennaker-Training. Gegen 17.30 Uhr waren dank einer sportlichen Slipping-Crew alle Boote im Bolter Kanal. Die Rekord Aufbau- und Slippingzeit von 28 Minuten wurde dabei aufgestellt!!! Viel Spaß beim Nachmachen!

herrliche Stegliegeplätze im Bolter Kanal - 11 Seascapes in einer Reihe

herrliche Stegliegeplätze im Bolter Kanal – 11 Seascapes in einer Reihe

18.00 Uhr war gemeinsame Abfahrt mit allen Seascapes Richtung Strand um die Ecke. Ein tolles Bild: 11 Seascapes beached auf dem Strand.

Die Stimmung bei angenehmen Temperaturen war auf Anhieb sehr entspannt. Nach einem super Grillabend bei untergehender Sonne fuhren wir zurück in den Bolter Kanal. Thomas Z. wollte uns in der nun kommenden Woche sein Segelrevier vorstellen und uns für dieses begeistern. Dies ist ihm schon mit dem ersten Abend gelungen und alle freuten sich auf den morgigen Tag.

Die Seascapes wurden auf den Strand gefahren - mit welchem Boot kommt man schon so easy zur Strandparty

Die Seascapes wurden auf den Strand gefahren – mit welchem Boot kommt man schon so easy zur Strandparty?

Gib den Seascapern einen Strand, so segeln sie da hin und machen mit Kind, Kegel und Hunden eine Beachparty

Gib den Seascapern einen Strand, so segeln sie da hin und machen mit Kind, Kegel und Hunden eine Beachparty

ohne Worte ...

ohne Worte …

TAG 2, Sonntag 02.08.2015
Wetter: bis 30 Grad, Sonne und leichte Winde

Tagesziel war Sietow, die Heimat der Müritzfischer.

Wir legten als Vorletzte im Bolter Kanal ab und auf der Müritz sahen wir bereits … hier weiterlesen

weiter mit: 30 Segler auf der Müritz 2015

Ein Bericht von „Rascal“, dem Neuen, und seiner Crew Barry Davies, Alex Seiß und Annika Danielczyk
GER 292

weiter: Wir legten als Vorletzte im Bolter Kanal ab und auf der Müritz sahen wir bereits… die überwiegend roten Gennaker der vorderen Seascapes. Oh ha! Wir setzten unsere von  Heinz gewonnenen Gennaker-Kenntnisse sofort um und setzen unseren neuen blauen Gennaker zum ersten Mal zu zweit. Heinz im folgenden Boot hat seine Freude darüber nachher bestätigt! Dank eines günstigen Windes kamen alle Boote fast gleichzeitig in Sietow an. Wir waren ein bisschen Stolz auf uns. Es ist ein tolles Erlebnis mit so vielen Seascapes in einen kleinen Hafen einzulaufen. Wir fühlten uns sofort als „Seascaper“.

Flottenparade

Flottenparade auf der Müritz

In Sietow (kleiner Ort mit schön erhaltenen Bootshäusern) genießen wir einen kleinen Imbiss bei hohen Temperaturen! Danach ging es zurück zu unseren Booten. Wir legten alle ab und setzten bei gutem Wind die Segel, inklusive Gennaker. Ein tolles Bild. Leider schlief nach dem ersten Drittel der Strecke der Wind komplett ein und wir mussten alle den Außenborder zu Hilfe nehmen. Nach einer Weile sahen wir einen Vorschoter winken. Natürlich fuhren wir direkt hin und gaben dem überzeugten Torqeedo-Fahrer unsere Schlepphilfe für die verbleibenden 3 Seemeilen.

Am Abend trafen wir uns alle in der Bolter Mühle und ließen den Abend gemütlich ausklingen. Natürlich wurde wieder viel übers Segeln gefachsimpelt.

TAG 3, Montag 03.08.2015
Wetter: über 30 Grad, Sonne und Plopp Nord Plopp (kein Wind)

Dies war genau der richtige Tag zum Paddeln, als ob Thomas die Tour auch mit dem Wettergott abgestimmt hat. Nach dem Aufteilen auf die Kajaks und Kanadier ging es los. Ein Seascaper und paasionierter Paddler gab noch einmal allen eine Kurzanleitung zum Paddeln, schliesslich sind wir ja Segler!

Seascaper sind mit Wasser vertraut, selbst wenn sie die Schoten mit dem Paddel tauschen müssen

Seascaper sind mit Wasser vertraut, selbst wenn sie die Schoten mit dem Paddel tauschen müssen

Es war ein großer Spaß, auch eine „Libelle“ mit vier Flügeln war dabei und erhielt in der Kür die beste Punktzahl. Wir paddelten durch eine faszinierende Landschaft mit schmalen Kanälen voller Seerosen und kleinen Seen mit schilfbewachsenen Ufern. Der Weg führte durch das Naturschutzgebiet vom Bolter Kanal über den Carpsee zum Woterfitz See und zurück. Auf halben Weg machten wir Rast bei Paddel Paul. Alle hatten Spaß und keiner blieb trocken.

Am Abend folgte bereits das nächste Highlight: Floßdinner! Mit den Autos fuhren wir zum Canower See, wo das Floßdinner stattfinden sollte. Außer Thomas, welcher einen Bericht darüber im Fernsehen gesehen hat, hatte keiner eine Vorstellung, was uns erwartet. Wir gingen an Bord, der zwei miteinander verbundenen Flöße. Die Kinder und Jugendlichen entschieden direkt, dass ein Floß ihnen gehört. Günter, unserer Motorbootfahrer des Begleitbootes und bald auch Seascaper (dies ist aber eine andere Geschichte), übernahm das Kommando des Kinder-Floßes und legte nach ordentlicher Versorgung mit Getränken ab. Gemütlich führen wir durch kleine Seen und Kanäle dem Sonnenuntergang entgegen und es war eine total entspannte Atmosphäre mit vielen Gesprächen untereinander. Plötzlich konnte man ein Splash hören und alle sagten nur „Carsten“. Er nutzte das tolle Wasser für eine Abkühlung. Zum Essen lagen beide Boote im Päckchen. Das Essen war auf kleinstem Raum vorzüglich zubereitet.

TAG 3, Dienstag, 04.08.2015
Wetter: über 30 Grad, Sonne, max. leichte Winde

Auf dem Programm stand eine Segeltour nach Waren, dem nördlichsten und größten Ort an der Müritz, ca. 10 Seemeilen entfernt. Bereits zum Start wurde besprochen, dass jede Crew entscheiden kann, wie weit sie mitsegelt. Besonders die Crews mit Kindern entschieden aufgrund der Hitze abzubrechen und vom Boot aus baden zu gehen. Auch wir segelten nicht bis zum Ende mit und übten einige Manöver. Die Hälfte der Boote trotzte aber der Hitze mit viel Feingefühl und Geduld.

leichte Winde zum Anfang ließen die Seascapes unter Gennaker segeln, während viel größere "Pötte" auf der Müritz eher standen

leichte Winde zum Anfang ließen die Seascapes unter Gennaker segeln, während viel größere „Pötte“ auf der Müritz eher standen

In der Bucht vor  Waren gab es eine spontane Zieländerung und die Seascaper trafen sich im Hafen Klink. Anschließend wurden alle, die sich bis Klink durchgekämpft hatten, mit einer schönen Brise und bis zu 16 kts auf dem Rückweg belohnt.

Abends trafen wir uns zum Grillen zwischen den Ferienhäusern der Familien Bock und Ziegler. Natürlich wurde der Tag seglerisch ausgewertet, auch das plötzliche Auftauchen von neuen Gefahrentonnen. Selbst das Gewitter konnte uns nicht abhalten. Auch dieser Tag wird allen in Erinnerung bleiben.

TAG 4, Mittwoch 05.08.2015
Wetter: 30 Grad, Sonne, max. leichte Winde

Auf dem Programm stand eine Radtour durch das Naturschutzgebiet nach Waren. Aufgrund des heißen Wetters sind nicht alle mitgeradelt, auch wir nicht. Alle die dabei waren, waren von der Landschaft im Nationalpark und der anschließenden Bootsfahrt über die Müritz begeistert.

TAG 5, Donnerstag 06.08.2015
Wetter: 30 Grad, Sonne, leichte Winde

Ablegen zum Fotoshooting! Das Ziel war Rechlin an der kleinen Müritz und danach der Gutshof Ludorf. Zunächst stand aber ein Fotoshooting für die Webseite der KV und für einen Bericht im Segelmagazin an. Natürlich wurden die Gennaker ausgepackt. Dabei war schon an den vergangenen Tagen auffällig, dass die Farbe rot sehr überwiegt. Der Grund ist uns bis heute nicht ersichtlich. So konnten wir die Seascaper-Gemeinschaft neben einem orangen, einem grünen und einem weißen Gennaker um die Farbe blau erweitern. Auch das Segeln unter Gennaker klappt bei uns in der Zwischenzeit gut. Unser Seascaperfeld ist gut zusammengeblieben, so dass tolle Fotos entstanden.

Die Seascape 18 beherrscht farblich die Müritz

Die Seascape 18 beherrscht farblich die Müritz

Ob hier jeder weiß, wer welches Wegerecht hat?

Ob hier jeder weiß, wer welches Wegerecht hat?

in Reih und Glied

in Reih und Glied

grün-weiß-rot: trotzdem Müritz und nicht Italien

grün-weiß-rot: trotzdem Müritz und nicht Italien

Farbenspiele

Farbenspiele

32 qm Gennaker sorgen für Vortrieb

32 qm Gennaker sorgen für Vortrieb

Aufmarsch der Gerechten, die das gute Wetter verdient hatten?

Aufmarsch der Gerechten, die das gute Wetter verdient hatten?

Diese konnten aber nur durch Günter entstehen, der das Begleitboot fuhr und durch Yvonne Ziegler und Thomas Hummels, die all diese Fotos geschossen haben. Vor Rechlin bildete sich, auf mittlerweile platter Müritz, ein Badefloß aus Seascapes. Wir wollten noch eine Weile mit einigen anderen Booten Richtung Rechlin segeln. Kurz vor der kleinen Müritz beschlossen wir aber abzudrehen, da 15.30 Uhr Treff am Gutshof Ludorf war. Wir segelten an der Badeplattform vorbei und segelten einen größeren Schlag nach Ludorf. Da kam uns das Motorboot entgegen, aber ohne Günter, dieser hatte mit Michael getauscht und wurde jetzt zum Seascaper!

In Ludorf angekommen waren zunächst lange Festmacher gefragt. Man konnte von allen Booten nur hören: Bitte noch einen Festmacher! Nachdem alle Boote festgemacht hatten, liefen wir zum Gutshof Ludorf, ein ganz besonderer Ort für Thomas und seine Frau Yvonne! Im Park stand eine weiße gedeckte Tafel, welche auf uns Seascaper wartete. Nach einer Erfrischung im Schatten und einer sehr interessanten Führung des Gutsherren durch das Gut nahmen wir an der Tafel Platz. Einem fürstlichen Menu folgte eine Heimfahrt durch die beginnende Nacht. Gegen 22.30 Uhr frischte der Wind auf und einige segelten durch die Nacht zurück zum Bolter Kanal.

TAG 6, Freitag 07.08.2015
Wetter: 26 Grad, Sonne, zunächst Flaute, dann bis zu 16 kts

Die Seascaper versammelten sich zur Funregatta-Besprechung am Bolter Kanal. Es wurden schon Badepläne geschmiedet, aber wir sind ja Segler und so fuhren wir mal raus, um die Lage zu checken. Langsam segelten wir zur Startlinie. Kurz vor dem ersten Start frischte der Wind zum Glück deutlich auf. Schon 10 kts. Es konnte losgehen! Für uns war dies die erste Regatta seit Jahren, dementsprechend war unsere Nervosität. Wir wollten bloß nicht mit riesigem Abstand dem Feld hinterher fahren. Wir waren die letzten über der Startlinie und wir konnten den Abstand zum Feld fast halten. Puh dies war schon mal geschafft. Gerade im direkten Vergleich spürt man, wo man steht. So werden wir nach der RAID uns ganz besonders mit dem Segel- und Bootstrimm auseinandersetzen. Bei dem guten Wind wurde kurzerhand eine 2. Wettfahrt gestartet. Wir legten einen guten Start im Mittelfeld hin. Dann sagte uns Carsten: „Eure Gennakerschot ist im Wasser“. Wir schauten ziemlich verdutzt hinter „Rascal“ und sahen eine große Schlaufe im Wasser. In der Zwischenzeit frischte der Wind stark auf, wir zogen die Gennakerschot an und merkten, dass wir es nicht während der Wettfahrt in Ordnung bringen können und beschlossen ohne Gennaker zu fahren. Mit dem immer mehr auffrischendem Wind merkten wir sehr deutlich, wie wichtig der richtige Trimm des Bootes ist, um die Seascape gut und sicher segeln zu können. Wir bekamen auch gleich die ersten Tipps auf dem Wasser und wissen jetzt, wie hilfreich die richtige Einstellung der Cunningham und des Baumniederholers sind, lieben Dank!

Ergebnisliste der Seascape-Funregatta auf der Müritz:

Ein großer Spaß und Höhepunkt der Woche: Ganz unkompliziert rasten die Boote mit ihren Crews einmal um sechs Wasserskigebietstonnen herum (Speed über 11 kts). Günter hatte mit seinem Motorboot die Start- und Ziellinie ausgelegt, Thomas Ziegler bestellte zum Start kräftigen Wind und so konnten zwei sportliche rund 25minütige kurze Wettfahrten ohne strengen Blick auf die ISAF-Regeln gesegelt werden. Kommentar des Motorbootkapitäns und neuen Seascapeseglers Günter: „Ich habe noch nie so viele Segelboote auf einmal gleiten sehen“. Er hatte jedenfalls seine Freude. Ganz so entspannt war es bei der siegreichen Crew GER 177 offenbar nicht. Michael Müller kommentierte den finalen Schlussritt über eine Meile mit dem Gennaker ins Ziel mit: „Höllenangst, dass uns der Gaul abwirft, hatte ich trotzdem…“

Wir fuhren zurück zum Bolter Kanal, klarierten unser Boot und fuhren mit Charlotte zum Training noch einmal raus. Für uns war dies mit Sicherheit nicht die letzte Regatta, an der wir teilgenommen haben. Die Regatta war eindeutig für alle Seascaper der Höhepunkt und vielen Dank Thomas, dass du auch diesmal mit dem Wettergott so gut verhandelt hast, der pünktlich zum Sonnenschein den Wind schickte!

Am Nachmittag slippten die ersten Boote wieder aus, natürlich half man sich untereinander. Abends trafen wir uns an den Fischerhütten zu einem letzten Grillen aller Seascaper der Müritz RAID 2015. Es war zwar das letzte Grillen der RAID 2015, aber mit Sicherheit nicht unsere letzte RAID.

Zum Schluss möchten wir uns ganz besonders bei Thomas Ziegler bedanken, der eine tolle RAID organisiert hat. Ein Höhepunkt jagte the next Highlight: Lieben Dank dafür – und hier sind wir sicher – wir sprechen im Namen aller 30 RAID Teilnehmer 2015!

zufriedene Segler mit dem Organisator der Müritzwoche Thomas Ziegler (ganz rechts)

zufriedene Segler mit dem Organisator der Müritzwoche Thomas Ziegler (ganz rechts)

Fazit: Insgesamt haben elf Boote bei Temperaturen über 30 Grad eine super-sonnige Segelwoche genießen können – mit allen Windstärken von 3 bis 16 kts. Trotz Hitze haben wir nur „coole“ und nette Seascaper kennen gelernt, die nicht nur das Segeln, sondern auch die gegenseitige Hilfsbereitschaft in die Vorderfront stellen. Besser geht’s nicht!

German Open mit weiterer Wettfahrt beendet

Warnemünde, 8.7.15. Die Sieger der zweiten German Open stehen fest. Nach nur einer weiteren noch möglichen Wettfahrt unter Schwachwindbedingungen um die 6 Knoten am Dienstagmittag verteidigte die Greifswalder Crew um Steuerfrau Anne Krüger gemeinsam mit Mathias Busch und Tom Bollmann ihre am Vortag errungene Führung. Gesamtzweite wurden Thomas Jungblut und Christian Filseth. Den dritten Platz belegten Wolfgang Gutacker und Klaus Peter Karnstedt. Glückwunsch allen drei Crews!

Nach dem zweiten Wettkampftag liegt die Greifswalder Crew mit Steuerfrau Anne Krüger, Mathias Busch und Tom Bollmann in Führung

GER 155 mit den Siegern vor GER 261 an der Luvtonne

Segeltrimm und Bootshandling waren wieder komplett anders als am Vortag, an dem die Crews – wenn sie was erreichen wollten – erst mal bei über 20 Knoten ins Ziel kommen mussten. Dabei gab es Segelrisse, zwei Ruderbrüche, Masten kurzzeitig mal flach auf dem Wasser, ein Steuermann im Wasser (auch nur kurz) und gleichzeitig ungeheuer zufriedene und begeisterte Crewgesichter danach im Yachthafen Hohe Düne. Das war Champagnersegeln. Und die Seascape 18 bewies erneut, wie seetüchtig sie wirklich ist.

Vier auf 1: WaWo-Koordinator Jürgen Missing freut sich mit der siegenden Steuerfrau Anne Krüger und ihrer Crew Mathias Busch und Tom Bollmann, links auf Platz 2 Christian Filseth und Thomas Jungblut

Vier auf 1: WaWo-Koordinator Jürgen Missing freut sich mit der siegenden Steuerfrau Anne Krüger und ihrer Crew Mathias Busch und Tom Bollmann, links auf Platz 2 Christian Filseth und Thomas Jungblut

Diese German Open hatte es in sich. Sie war geprägt von den Wetterextremen: Zunächst große Hitze, umlaufende Schwachwinde und eine deswegen abgebrochene Wettfahrt ohne Wertung am Sonntag, dann drei Wettfahrten unter sonnigen Hammerbedingungen mit über 20 Knoten und in Böen deutlich mehr am Montag und zu guter Letzt wieder windschwache Wärme am Dienstag.
Die Wettfahrtleitung unter Frank „Pio“ Piotrowski hatte es wahrlich nicht einfach, einen fairen Kurs auszulegen. Die Winde drehten am letzten Wettfahrttag laufend, die Luvtonne  mußte laufend verzogen werden, um ein reguläres Up-and-Down zu garantieren. Zur Verblüffung aller Seascaper standen die Windrotoren kurz hinter der Küste auf Südwestwind, während draußen auf dem Wasser die Seebrise versuchte dagegen anzukämpfen. Schließlich setze sich ein leichter Nordost auf der Seascaperbahn „Foxtrott“ durch. Aber mehr als eine Wettfahrt war dann nicht mehr drin.

Das Endergebnis des German Open 2015

Das Endergebnis des German Open 2015

Seascape 18 Ergebnisliste German Open als pdf-Download

Die German Open im Rahmen der Warnemünder Woche war erneut ein Klasseevent. Sonne satt, guter Sport, Liegeplätze mitten im Yachthafen Hohe Düne, kurze Wege zur Regattabahn „Foxtrott“ und beste freundschaftliche Stimmung unter den angereisten Crews.

Und Wind gab es auch reichlich an einem Tag. Warnemünde selber mit seiner maritimen Atmosphäre ist allein schon die Anreise wert. Das Wettfahrtbüro unter der Leitung von Antje Missing ist herzlich und professionell. Die Segler spüren einfach, dass sie hier willkommen sind.
Das freute auch die zeitgleich mit den Seascapern segelnden Crews der Segelbundesliga. Einen guten Eindruck von den Segelbedingungen am Montag und vom Revier vor Warnemünde liefert der Videostream der Bundesliga (auf Abspielzeit bei 1:53 h klicken):

Die Seascaper konnten am Montag genauso wenig filmen wie die Crews der Segelbundesliga im Video oben. Sie alle waren zu sehr mit Fallen und Schoten beschäftigt und haben als Folgewirkung Muskelkater. Aber was für ein gutes Gefühl „the day after“!

gemeinsames Abriggen nach der German Open

gemeinsames Abriggen nach der German Open

In Warnemünde „ballert“ es am zweiten Wettkampftag

Warnemünde, 6.7.15. Der zweite Wettkampftag in Warnemünde hatte es in sich. Oli, immerhin in Warnemünde als Profiskipper arbeitend und ebenfalls Seascaper, schrieb noch am Wettkampfmorgen per WhatsApp an alle Teilnehmer: „Mal zu wenig Wind, mal zu viel, wo sind wir hier eigentlich? Man könnte meinen, es sei der Bodensee.“ Das Race Committee interessierte das weniger. Zur Überraschung fast aller Seascaper sollte es raus auf die Ostsee gehen. 20 Knoten, in Böen auch deutlich mehr und kurz auch mal über 30 Knoten, waren die sportliche und mentale Herausforderung.

Zwei mal Ruderbruch: Einmal erwischte es die österreichische Crew um Reinhold Stampfl und Andreas Bartl noch im Hafen, dann die Crew Thomas Hummels und Heinz-Christian Bock während der dritten Wettfahrt.

Zwei mal Ruderbruch: Einmal erwischte es die österreichische Crew um Reinhold Stampfl und Andreas Bartl noch im Hafen, dann die Crew Thomas Hummels und Heinz-Christian Bock während der dritten Wettfahrt.

Der Tag brachte auf Bahn Foxtrott zusammen mit den Streamlinern und den Dyas zerfetzte Spi, Risse in Segeln und bei den Seascapern Schwimmeinlagen, Masten flach auf dem Wasser und zerbrochene Ruderanlagen.

Klassenparty am Montagabend direkt am Alten Strom. Die Seascaper als Gäste des Warnemünder Segelclubs.

Klassenparty am Montagabend direkt am Alten Strom. Die Seascaper als Gäste des Warnemünder Segelclubs.

Nach drei Wettfahrten waren sich trotzdem alle einig: Es war großartiger Sport, die Crews gewöhnten sich mit jeder Wettfahrt an Wind und Welle. Wasser kam über, es machte von Wettfahrt zu Wettfahrt mehr Spaß.
Nach dem Wetterforecast soll der Dienstag 10-13 Knoten bringen. Es warten drei weitere Wettfahrten.

Nach dem zweiten Wettkampftag liegt die Greifswalder Crew mit Steuerfrau Anne Krüger, Mathias Busch und Tom Bollmann in Führung

Nach dem zweiten Wettkampftag liegt die Greifswalder Crew mit Steuerfrau Anne Krüger, Mathias Busch und Tom Bollmann in Führung. Foto: Pepe Hartmann

Warnemünder Woche

Warnemünde erster Tag: Hitze, Flaute, gute Laune

Warnemünde, 5.7.15. Die große Sommerhitze mit 36 Grad hat auch Warnemünde und die German Open der Seascaper fest im Griff. Der Wind wiederum war leider am heutigen ersten Tag nicht in der Lage die Schweißbahnen von den Körpern der Seascaper zu entfernen. Eine erste Wettfahrt – als der Wind mittags endlich da war – mußte nach der Startkreuz schon wieder abgebrochen werden – keine Wertung.

Warten auf Wind bei großer Hitze - eine Stunde vor dem ersten Start

Warten auf Wind bei großer Hitze – eine Stunde vor dem ersten Start

Der guten Laune der Seascaper, die es sich später im Yachthafen Hohe Düne gutgehen ließen, konnte das allerdings keinen Abbruch tun.
Für morgen – Montag – sind für den zweiten Wettkampftag immerhin gut 20 Knoten vorhergesagt. Wir werden sehen.

Man kann auch vor dem Regattastart noch ein kühles, erfrischendes Bad in der Ostsee nehmen

Man kann auch kurz vor dem Regattastart noch ein kühles, erfrischendes Bad in der Ostsee nehmen

Warnemünde und Rostock sind mit ihren alten Ortszentren attraktiv für Kreuzfahrer aus aller Herren Länder

Warnemünde und Rostock sind mit ihren alten Ortszentren attraktiv für Kreuzfahrer aus aller Herren Länder

maritime Atmosphäre am alten Strom bei sommerlicher Hitze

maritime Atmosphäre am alten Strom bei sommerlicher Hitze

Traunseewoche Mai 2015

von Heinz-Christian Bock GER111
Mai 2015. Nur neun Boote gemeldet und seit Tagen steht die Wettervorhersage auf Sintflut. Soll man da 650km Anreise in Kauf nehmen für drei Tage Regatta? Ehrlich? Solche Gedanken gehen einem schon durch den Kopf.
Aber, wir haben gemeldet – dann fahren wir auch. Ehrensache! Das Hotel ist ja auch schon lange gebucht. Wenigstens ist Wind vorhergesagt. Und ein paar spontane Teilnehmer werden sicher noch nachmelden. Außerdem freuen wir uns, die im letzten Jahr gewonnenen Freunde wieder zu treffen.

... vor Schloss Orth

… vor Schloss Orth

Ums es vorweg zu nehmen: Unser Engagement wird belohnt. Während des ganzen langen Wochenendes regnet es nicht einmal während wir auf dem Wasser sind. Die Windbedingungen sind fast schon zu gut um wahr zu sein. Ab und an gab es sogar blauen Himmel zu sehen. Wer wie wir im vergangen Jahr schon bei der TSW war, mag schon gezweifelt haben, dass es sowas hier überhaupt gibt.Leider gab es keine Nachmeldungen mehr. Ganz im Gegenteil, wir hatten leider noch drei Ausfälle zu verzeichnen.
Nach den 8,5h Anreise haben wir schnell begonnen unser Boot aufzuriggen. Immer wieder unterbrochen von großem Hallo, wenn bekannte Gesichter vom letzten Jahr vorbei kamen. In unserer fünften Saison mit der Seascape18 sind wir aber schon so routiniert, dass wir trotz dieser immer wiederkehrenden Ablenkungen das Boot in 1:30h, ohne den Verklicker zu vergessen oder den Gennaker falsch anzuschlagen, ins Wasser brachten und auch schon die Verabredung fürs gemeinsame Abendessen klar hatten.
Die Wirtsleute in Österreich sind zum Glück sehr geduldig. Um uns herum waren schon längst die Lichter gelöscht und das Personal deckte schon fürs Frühstück ein, als wir am Abend unsere letzte Runde orderten. Seascaper sind eine gesellige Spezies!
Über Nacht kam dann der angesagte Regen zusammen mit Starkwind, was denen den Schlaf raubte, die ihre Luken nicht richtig verschlossen hatten. Da die Steuermannbesprechung erst für 12 Uhr angesetzt war konnten alle anderen aber beruhigt lange liegen bleiben. Zum Frühstück war der Regen auch schon wieder vorbei. Eine ordentliche Mütze Wind ist uns aber geblieben. Unser Wettfahrtleiter Hannes hat auch gleich angekündigt, diesen mit möglichst vielen Wettfahrten nutzen zu wollen.
Auf dem Weg zur Regattabahn hatten wir noch gute 3-4 Bft mit einzelnen Böen in 5 Bft, die sich aber während der ersten Wettfahrt beruhigten. Währen der Vorbereitung zur ersten Wettfahrt drehte der Wind langsam aber deutlich nach rechts. Was leider von unserer sonst so souveränen Wettfahrtleitung völlig unbemerkt blieb. Kurz vorm Start konnten wir kaum noch das pin-end der Startline anliegen. Eine etwas zu knappe Begegnung mit einem anderen Teilnehmer hat uns gerade rechtzeitig wach gerüttelt. Uns ist der Start des Jahrhunderts gelungen. Mit dem Startschuss über die Linie, 3-4 Bootslängen vor dem zweiten, mit einem direkten Anlieger auf das Luvfass. Zu schön um wahr zu sein!

... an der Leetonne

… an der Leetonne

So sah das wohl auch die Wettfahrtleitung, die mittlerweile auch den Windreher erkannt hatte und das ganze Feld mit drei Schüssen zu einem Neu-Start zurück rief. Danke Hannes! Das war dann nach letztem Jahr jetzt schon das zweite Mal, dass uns das genau so bei der TSW passiert. Dass sich der Wettfahrtleiter hinterher mit einem Bier für seinen Fauxpas entschuldigt, zeigt aber sehr schön, wie entspannt die Veranstaltung geführt wird. Danke Hannes!

Die vier Wettfahrten des Tages verliefen dann aber ohne weitere Patzer. In der ersten hatten wir wohl noch ein Quentchen Glück. Die restlichen Wettfahrten zeigten uns aber deutlich, dass eine kleine Änderung im Bootstrimm große Auswirkungen haben kann. Aber da waren wir ja selber schuld. Wir wussten ja wenigstens, was wir wieder ändern mussten, um auf den alten Stand zu kommen.

4 links – 2 rechts

Dadurch, dass wir nach dem ersten Tag schon vier Wettfahrten im Sack hatten, waren die nächsten beiden Tage sehr entspannt mit Steuermannsbesprechung um 12 Uhr und jeweils 2 Rennen am Nachmittag. Für uns lief es im gewohnten Trimm deutlich besser und wir konnten uns ein paar spannende Rennen um die Plätze liefern. Teilweise mit drei Schiffen innerhalb zweier Bootslängen auf der Ziellinie. Fairerweise muss man aber die Leistung der beiden Crews aus Slowenien anerkennen. Sie haben doch recht souverän das Feld angeführt. Der sportliche Wert kam aber trotzt der geringen Teilnehmerzahl nicht zu kurz. Alles in allem waren eigentlich alle Crews recht nah beieinander. One-Design-Racing eben.
Zu den Höhepunkten der TSW gehört jedes Jahr die Seglerparty im Schloss Orth.
In herrschaftlichen Ambiente kommen hier alle Segler der verschiedenen über den See verteilten Klassen zusammen, um eine Riesenparty zu feiern. Das Buffet mit den landestypischen Gerichten wie Schweinebraten und Serviettenknödel, freie Getränke und eine ziemlich gute Liveband tragen zur Unterhaltung bei.Frühes Erscheinen sicherte uns Seascapern genug Plätze, dass wir alle zusammen sitzen konnten. Schnell stellten sich internationale Fachgruppen zu den unterschiedlichsten Themen zusammen: Segeln im allgemeinen und im besonderen mit der Seascape, anzügliche Witze erzählen oder unsachgemäßer Alkoholgenuss. Jeder nach seinem Gusto. 😉 Nur die tanzwütigen Vorschoterinnen sind etwas zu kurz gekommen. Wir hatten uns einfach festgequatscht.
Die übrigen Abende im sehr gastfreundlichen Club ASKÖ Gmunden waren jetzt aber auch nicht trocken und langweilig. Gerade der Austausch mit den Seglern aus den anderen Nationen war wieder sehr interessant und wir haben viel miteinander gelacht.

Der Vorschoter kämpft - auch mit seinen Bandscheiben

Der Vorschoter kämpft – auch mit seinen Bandscheiben

Unser Fazit: TSW wir kommen wieder! Auch wenn die Veranstaltung ein paar mehr Boote verdient hätte, wir würden auch für diese 6 Boote wieder kommen. Das ist immer noch besser als zu Hause nach Yardstick zu segeln. Viel wichtiger noch: Freundschaften wollen gepflegt werden! Dafür stellen wir uns auch wieder auf der Rückreise in den Feiertagsstau.
Die Crew der GER111 „Mojo“ bedankt sich bei allen Teilnehmern und den Organisatoren / Helfern für ein tolles Wochenende!