Bad Zwischenahn, 14.6.2016. Seascapertreffen können auch gelingen, wenn der Wettergott mal nicht mitspielt. Schon zum vierten Mal folgten die Crews dem Ruf von Jörg Gubo vom ZSK in den Nordwesten der Republik. Denn es hat sich herum gesprochen, dass die Location am Zwischenahner Meer eine weite Anreise wert ist, man die lockere Community und die Freunde trifft und der See meistens auch eine wunderbare Regatta möglich macht.
Meistens. Denn an diesem Wochenende mussten sich alle Teams mit zwei Wettfahrten am Sonntag begnügen. Der Samstag fiel mangels Wind, aber bei Temperaturen, die der Regatta ihren Namen gaben, ins Wasser. Aber das Wasser kam zumindest nicht von oben.
Und für das Wetter kann der wie immer gastfreundliche Zwischenahner Segelclub nun wirklich nichts. Also standen am Samstag Fachsimpeln, das Begutachten von neuen Segeln, dass Ausprobieren derselben, das abendliche Buffet, die Gesangskünste von Jonny Glut (Küstenoriginal) und das Generationen übergreifende Kennenlernen der „Neuen“ in der Seascapercommunity im Vordergrund.
Sonntag dann wenig, aber gut segelbarer Wind und zwei Wettfahrten. 10 Boote auf dem „Meer“, die ihren Spaß hatten. Neue Erkenntnisse zum Segeltrimm bei vielen. Und alle Crews froh, dass sie sich noch austoben konnten, denn die Wettfahrten dauerten jeweils weit über eine Stunde.
Und so ganz nebenbei auch eine gültige Ranglistenwertung:
Die Ergebnisliste hier zum Download.
Der Seascapespirit ist offenbar ein bisschen speziell. Das fand zumindest die 19jährige Laura Fritsch, die auf dem Boot von Thomas Ziegler erstmalig als Vorschoterin angetreten war. Und brachte es so auf den Punkt:
„Segeln habe ich eigentlich immer mit der 420er Jolle verbunden, sodass die Seascape-Sommerregatta für mich eine vollkommen neue Erfahrung war. Vorher wusste ich also gar nicht, wie genau das abläuft und musste auch recht schnell feststellen, dass alles anders ist als bei den 420ern – im positiven Sinne. Man wurde von jedem begrüßt und herzlich aufgenommen, bei der Regatta selbst habe ich kein einziges Mal „Protest“ gehört und am Abend sitzen alle zusammen und lassen den Tag ausklingen. Insgesamt hat mir die Regatta viel besser gefallen als die, auf den ich mit der 420er gewesen bin, bei der sich die wirklich guten Segler von allen anderen abseilen und die Anfänger gnadenlos mit ihren Problemen alleingelassen werden. Bei der Seascape hingegen wurde vorm Start sogar noch über den Trimm gesprochen. Dieses „Ich gönne dem anderen seinen Erfolg“ habe ich bei oder 420er nur sehr selten erlebt (bei denen, die um den letzten Platz segeln). Alles ist viel persönlicher. Für mich war auch neu, dass ich mich überhaupt nicht mit der Organisation beschäftigen musste, sondern einfach segeln durfte. Für mich persönlich war das Seascape-Wochenende eine wirklich schöne Erfahrung, ich werde immer mehr Fan des Seascapes und bin unglaublich froh, dass ich mal über die Kante der 420er hinausgeschaut habe.
Danke, dass ich dabei sein durfte!“
Die Zweitplatzierten auf dem Zwischenahner Meer (siehe Siegerfoto oben) sind umgestiegen, vom Kat auf die Seascape 18. Tobias Rieger, GER 223, kommt offenbar auch sehr schnell klar mit der Seascape und schildert seine Eindrücke:
„Seit Januar dieses Jahres haben wir eine Seascape 18. Ein Boot, mit dem ich die Hoffnung verbinde, dass ich es freizeitmäßig mit meiner Frau Gerti segeln und zusätzlich noch an einigen Regatten teilnehmen kann.
Also habe ich intensiv geforscht und fand, dass die Seascape meinen Vorstellungen am meisten entspricht. Beim Blick auf den Regattakalender entschieden wir uns dann, nach Bad Zwischenahn zu fahren.
Nun haben wir unsere erste Seascape-Regatta hinter uns und können sagen, wir haben wohl alles richtig gemacht. Das Boot segelt sich gut im Wettkampf. Aber was genau so wichtig ist, die Seascaper sind angenehme Leute. Will damit sagen, wir haben uns rundum wohlgefühlt.
Bei allen Fragen geben sie gern Auskunft und echte Tipps. Beim Bierchen erfährt man viel Interessantes. Wir hatten gleich das Gefühl, wir gehören dazu.
Schön war auch das unkomplizierte Drumherum im Verein. Das gute Essen, die Freundlichkeit der Organisations- und Wettkampfcrew, dass wir in unmittelbarer Nähe campen konnten, die Hilfe beim Slippen und Kranen. Die kulturelle Einlage fanden wir speziell. Die humorvolle Art des Künstlers kannten wir noch nicht. Kein Lied, kein Text war uns bekannt. Irgendwie war es besonders.
Auch wenn es sich wie eine Lobeshymne anhört: Ich habe nicht übertrieben und bin auf den Seascapegeschmack gekommen – ich glaube, sogar auch meine Frau und unser Freund Siggi.“
Also alle Alt- wie Neuseascaper: auf zum Walchensee im August! Die Trainingswoche und die German Open rufen.